Parkett für die Küche

Wie sich die Zeiten ändern! Waren früher Küchen oft abgeschottete Räume, geprägt von Kochgerüchen, Dunst und umherstehenden Geschirr, in die man Gäste nicht gerne Einlass gewährte. So sind Küchen heute moderne, offene Räume die zumeist zusammenhängend mit dem Wohn- und Esszimmer eine Wohlfühloase schaffen und viel mehr sind als nur für die Speisenzubereitung. Der Trend zur offenen Küche zieht sich von Privathäusern über Lokale bis hin zu hochwertigen Hotels. Die Küche wird zum Erlebnis und Kommunikationszentrum sowohl für Bewohner als auch für die Gäste.

Durch eine derart offene und moderne Bauweise stellt sich unweigerlich auch die Frage nach einem Bodenbelag, der sowohl im Wohnraum als auch in der Küche seine Aufgaben erfüllt und der auch mit den unterschiedlichen Anforderungen bestens zurechtkommt.

In diesem Beitrag haben wir uns daher mit der Frage beschäftigt, welche Eigenschaften muss ein Boden in der Küche erfüllen und welche Herausforderungen kommen auf ihn zu. Dies haben wir selbstverständlich im Wissen durchgeführt, dass es in jedem Haushalt unterschiedliche Herausforderungen gibt. Z.B.: Eine junge Familie mit Kindern und einem Garten hat andere Anforderungen als ein älteres Ehepaar. Singles mit großem Bekanntenkreis wiederum andere als eine Familie mit etwa einem Hund usw.

Eines sei aber im Vorhinein festgehalten: Ein Fußboden sollte auch nach Jahren noch aussehen, als wäre er gerade erst verlegt worden, da man ihn nicht ohne weiteres erneuern kann, wie dies etwa bei einer Couch ohne großen Aufwand möglich wäre. Andererseits ist ein Fußboden auch ein „Gebrauchsgegenstand“ den wir jeden Tag benutzen und im wahrsten Sinne des Wortes „mit Füßen treten“. Daher können kleine Beschädigungen wie Kratzer nie ganz vermieden werden, sie gehören zu einem belebten Haushalt einfach auch dazu.

Daher gilt in einer Küche als erstes Auswahlkriterium: Das Holz sollte einiges „einstecken können“: Wir raten Ihnen an dieser Stelle, entscheiden Sie sich für vergleichsweise harte Holzarten wie z.B.: Eiche, Esche oder Bambus. Selbstverständlich kann auch hier ein hinuntergefallener Topf einen Kratzer oder eine Schramme hinterlassen, diese ist aber bei weitem nicht so stark ausgeprägt, wie dies bei Weichholz der Fall wäre.

Ganz im Trend moderner Einrichtungsstile liegen rustikale Sortierungen mit Ästen, gekitteten Rissen und dergleichen. Auch dieser Trend kommt einer Verwendung in der Küche entgegen, denn bei rustikalen und lebhaften Parkettböden oder Landhausdiele fallen Gebrauchsspuren wenn überhaupt dann nur sehr gering auf.

Nachdem wir uns bereits der Holzhärte und der Sortierung gewidmet haben, kommen wir nun zum dritten Punkt, dem Oberflächenschutz. Alleine dieses Thema füllt bereits wieder einen eigenen Eintrag: Parkett lackiert oder Parkett geölt. Diesen Eintrag finden Sie in unserem Blog. Daher widmen wir uns diesem Thema hier in verkürzter Form.

Sowohl ein lackierter/versiegelter Parkett als auch ein geölter Parkettboden eignet sich grundsätzlich für den Einsatz in einer Küche. Anhand der aufgelisteten Vor- und Nachteile können Sie sich selbst ein Bild über den jeweiligen Oberflächenschutz machen und dadurch den für Ihr Umfeld richtigen Schutz auswählen:

Lackierte Parkettböden und Landhausdielen:
Vorteile:

  • bereits nach der Verlegung ohne zusätzliche Pflege nutzbar
  • keine speziellen Reinigungsmittel erforderlich
  • leichtes entfernen von Schmutz und Flüssigkeiten
  • zusätzlicher Schutz des Holzes durch die Lackschicht
  • größere Kratzer oder Dellen können mittels Spezialwachs ausgebessert werden
  • Auffrischung durch das Auftragen eines Polish möglich

Nachteile:

  • Sanierung nur durch komplettes Abschleifen möglich
  • feuchte Böden neigen zur Rutschgefahr
  • barfuß begangen kälter als geölte Böden

Geölte Parkettböden und Landhausdielen

Vorteile:

  • Kratzer und Flecken können lokal ausgebessert werden
  • eine Auffrischung des Bodens ist ohne diesen abzuschleifen möglich
  • angenehme Fußwärme durch direkten Kontakt mit dem Holz
  • geölte Böden sorgen für ein angenehmes Raumklima, da sie feuchtigkeitsregulierend wirken
  • Schmutz und Feuchtigkeit können ohne Probleme entfernt werden wenn der Boden richtig gepflegt wird
  • Kratzer im Parkett werden nicht grau, da das Holz durch das Öl dauerhaft geschützt bleibt
  • Auch bei feuchter Oberfläche wenig bis keine Rutschgefahr

Nachteile:

  • Nach der Verlegung sollte der Boden mit einem geeigneten Öl nochmals nachgeölt werden (wir empfehlen hierzu Rubio Monocoat Universalöl pure).
  • Pflegemittel für die Unterhaltspflege nötig
  • Nachölung des Boden ca. alle 3 Jahre nötig (je nach Nutzung)

Zum Abschluss möchten wir noch einen kleinen Ausblick auf das Thema Vinylböden in einer Küche wagen

Vinylböden erfreuen sich aufgrund Ihrer täuschend echten Holz- oder Steindekore zunehmender Beliebtheit. Vor allem in sehr beanspruchten Räumen wie eben der Küche, kommt daher auch dieser Bodenbelag vermehrt zum Einsatz. Dabei wird auch gerne nur ein Teil der Küche mit einem Vinylböden ausgestattet, wie z.B.: bei einer Küche in U-Form der Arbeitsbereich mit Vinyl ausgelegt wird, während der restliche Raum mit einem passenden Parkett verlegt wird. Achten Sie bei Teilverlegung von Vinyl und Parkett bereits im Vorfeld auf die unterschiedlichen Stärken der Materialien, damit dies bei der Untergrundherstellung berücksichtigt werden kann und Sie trotz verschiedener Materialstärken am Ende eine Ebene bilden.

Vinylboden ist nicht gleich Vinylboden

Folgende Punkte sollten Sie beachten:

  • Nutzschichtstärke 0,5 mm (keine Vinylboden unter dieser Nutzschichtstärke für eine Küche verwenden).
  • nur massive und wasserfeste Vinylböden verwenden – keine Vinylböden mit HDF Aufbau
  • wenn die Küche auf den Vinylboden gestellt werden soll, dann den Vinylböden nicht schwimmend verlegen, sondern fest mit dem Untergrund verkleben

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Umsetzung Ihrer Wohnträume und hoffen unsere Tipps konnten Sie dabei ein wenig unterstützen. Selbstverständlich stehen wir Ihnen für Fragen und Anregungen jederzeit gerne zur Verfügung.

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